Ostern findet statt!

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Wartet nicht auf bess're Zeiten
Wartet nicht mit eurem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
Die doch ewig fließen 
die doch ewig fließen
Wolf Biermann

Die Verlegerin und der Verleger des Baseler Futurum-Verlages haben in ihrem Oster-Newsletter einen Text veröffentlicht, den wir unseren Lesern gerne weitergeben möchten, weil wir finden, dass er in diese Zeit und gerade heute passt. 

von Jonathan Stauffer und Claudia Zangger Stauffer
Als Verlegerin und Verleger eines Verlags, der den Namen Futurum trägt, möchten und können wir nicht mehr länger vornehm schweigen. Wir senden Ihnen diesen Newsletter am Ostersonntag. Es geht nicht wie üblich um unsere Bücher (erst im Postskriptum), es geht um die Zukunft ganz allgemein. Seit einigen Wochen sind wir alle auf einer gemeinsamen Reise, ohne dass wir sie gebucht, das Reiseziel selber festgelegt oder den Zeitpunkt des Aufbruchs selber bestimmt haben. Einer Reise im Panikmodus, ohne die Gründe dafür wirklich zu kennen, ohne das nötige Gepäck vorbereitet zu haben, ohne Ziel und Zweck. Wie nach einem Felssturz hängt eine grosse, dichte Staubwolke über dem Geschehen. Das ganze Ausmass der Katastrophe wird sich erst zeigen, wenn sich der Staub gelegt haben wird.

Alle Grundsätze, Vereinbarungen oder Normen haben sich atemberaubend schnell aufgelöst oder ins Gegenteil verkehrt. Gestandene Linke wünschen sich die totale Kontrolle, Konservative sind dagegen. Erzliberale fahren ganze Volkswirtschaften an die Wand. Nach Jahren, in denen uns die Vorteile und Segnungen der ungezügelten Freien Marktwirtschaft gepredigt worden sind, wird die moralische Keule geschwungen und uns wie kleinen Kindern oder Hunden beigebracht, dass es jetzt gut ist, unter voller Kontrolle und ohne Eigeninitiative zu Hause zu bleiben. Der Staat wird alles richten, mit Milliarden, die nun plötzlich doch vorhanden sein sollen, nachdem wir immer gehört haben, die Staaten seien pleite.

Angetrieben wird diese ganze Umkehrmaschinerie durch eine nie gesehene Kombination von Peitsche und Zuckerbrot. Die Angst und die Panik werden systematisch und konzentriert erzeugt und geschürt. Kriegsrhetorik wird gezielt eingesetzt. Fast alle Medien agieren gleichgeschaltet. Es wird mit unsauberen Zahlen jongliert und mit verzerrten, eindrucksvollen grafischen Kurven untermalt. Die Politiker und Politikerinnen überbieten sich, Lügen mit grösster Ernsthaftigkeit und Besorgnis zu überbringen, präsentieren sich als Krisenmanager einer Krise, die erfunden worden ist. Jahrzehntelang wurden uns die Vorteile der westlichen Demokratien gepriesen und verkauft: Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Bewegungsfreiheit, freie Berufsausübung. Alles nicht mehr gewährleistet und zum grössten Teil massiv eingeschränkt. Im Panik- und Angstmodus, in dem wir uns befinden, haben wir das noch gar nicht richtig bemerkt. Im Gegenteil, den Massnahmen wird meistens grosses Verständnis entgegengebracht und sie werden brav befolgt wie von Musterschülern. Ja sogar das Denunziantentum wacht auf.

Die Stimmen, die eine andere Optik vertreten, werden diffamiert, Videos gelöscht, Artikel nicht abgedruckt.

Im Schatten von Ausgangssperren und Social Distancing spielen sich Tragödien ab. Alte Menschen, die verlassen und alleine sterben müssen, Angehörige, die sich nicht verabschieden können. Kinder, die aus ihrem sozialen Netz gerissen werden, häusliche Gewalt, die stark zunimmt. Depression und Traumata in nie gekanntem Ausmass werden zutage kommen. Zum Schutz vor einer Krankheit werden wir eingesperrt beim schönsten Frühlingswetter, um dadurch erst recht krank zu werden. Wozu das alles? Wer hat ein Interesse an dieser Entwicklung? Weshalb gerade jetzt und nicht bei der letzten grossen Influenza-Epidemie vor wenigen Jahren? Weshalb können immer nur die gleichen Virologen sprechen, die nachgewiesenermassen nicht frei sind von Eigeninteressen oder einem ganz einseitigen Krankheitsbegriff unterworfen sind? Weshalb diese merkwürdige Übereinstimmung im Vorgehen in fast allen Ländern? Es ist wahrlich eine ostersamstägliche Stimmung. In der christlichen Tradition muss Christus Jesus nach der Kreuzigung am Karfreitag auch noch in die Unterwelt, am Ostersamstag, bevor dann das Oster-Geschehen am frühen Ostersonntag-Morgen Wirklichkeit wird.

Auch wenn uns die Politiker freundlich mitteilen, dass dieses Jahr Ostern halt nicht wie üblich stattfinden kann – Ostern findet natürlich statt. Nicht in einem konfessionellen Sinn. Ostern ist das Bild für einen mächtigen erlösenden Prozess, eine Wandlung, die ihresgleichen sucht. Noch haben wir es in der Hand, aus der aktuellen Situation den Weg in eine andere Zukunft zu wählen. Dann fallen alle Absichten und Pläne ins Leere, die das Chaos steuern und die Kontrolle über uns Erdenmenschen als Ziel haben. Es liegt an uns, an jedem einzelnen von uns, die Angst zu verwandeln und dort tätig und handlungsfähig zu sein, wo es möglich ist. Dann können wir gesunden und aus dieser Krise gestärkt in eine positive Zukunft aufbrechen.

P.S. 
Doch noch ein Hinweis auf unsere Bücher. Wir haben jetzt gelernt, dass Bücher nicht zu den Grundbedürfnissen der Menschen zählen. Die Buchhandlungen mussten schliessen, Amazon hat Bücherbestellungen zurückgestellt um sich «wichtigeren» Produkten widmen zu können. Wir sind also, wie alle Verlage, massiven Umsatzausfällen ausgesetzt. Bleiben Sie uns gewogen und empfehlen Sie unsere Bücher oder bestellen Sie gleich selbst. Über unseren Webshop sind sie immer lieferbar. Wir haben einige Bücher, die zum aktuellen Thema Wesentliches zu sagen haben.

Abgeordnetenwatch
Presseagentur Alternativ

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