Es ist eigentlich ein Unding, eine Buchbesprechung mit einem Klappentext des Verlages zu beenden, der doch eigentlich nur dazu dient, den potentiellen Käufer im Laden zum Kauf des Buches zu animieren. Nun ist meine Betrachtung, sie werden es bemerkt haben, ja auch keine eigentliche Buchbesprechung, sondern eine kleine Ansammlung der Gedanken, die mich bei der Lektüre bewegt haben.
Aufruf zu einer neuen radikalen Aufklärung
von Ortwin Rosner – Die standhafte Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, die schon während der ganzen Coronakrise Mut und Charakter bewiesen hat, hat einen fundamentalen Essay zu den tiefgreifenden demokratie- und medienpolitischen Umbrüchen der vergangenen zwei Jahre verfasst. Das Werk einer Systemkritikerin, die eigentlich lieber keine wäre, gibt nicht nur Rückschau auf bisweilen Unfassbares und warnt auch nicht bloß vor einer bedrohlichen Zukunft, ihr Buch ist überdies Appell, Vision und Gegenrezept.
Ein fortdauernder Perspektivwechsel
wgv./mm.- Schon zum 150. Geburtstag Rudolf Steiners hatte das Archiv einen großen Bildband vorgesehen, der aber zugunsten anderer Jubiläumsaktivitäten zurückgestellt werden musste. Das Team der jetzigen Herausgeber konnte an Vorarbeiten von Walter Kugler und Stephan Widmer anknüpfen. So entstand in zehn Jahren ein voluminöses Werk von fast 500 Seiten, das, wie die Herausgeber hoffen, das zukünftige Steinerbild prägen wird.
Walter Kugler. "Dreigliederung. Die Kunst der Zusammenarbeit"
von Stefan Padberg –
Der Politologe und Anthroposoph Walter Kugler, von 2003 bis 2011 Leiter des Rudolf-Steiner-Archivs in Dornach und somit ein ausgewiesener Kenner des Werks Rudolf Steiners, hat kürzlich ein Buch über "Dreigliederung. Die Kunst der Zusammenarbeit" vorgelegt. Das Buch versteht sich als Einführung in diese Konzeption Rudolf Steiners und wird diesem Anspruch voll gerecht.
Sahra W. und die "Lifestyle-Linken"
von Michael Mentzel –
Auf den ersten Blick mag Sahra Wagenknechts Buch wie eine Generalabrechnung mit all ihren Gegnerinnen und Gegnern vor allem in der eigenen Partei erscheinen. Aber auch jene, die geglaubt haben, die Ansichten dieser Politikerin mal eben so zu ihren Gunsten übernehmen zu können, werden nach der Lektüre vielleicht feststellen, dass es wohl doch nicht so einfach ist, Sahra Wagenknecht mit einem Federstrich in diese oder jene Schublade stecken zu können.
Kunst und Spiritualität bei Joseph Beuys
redaktion/tdz.- Ist nicht schon alles gesagt? Hat nicht der Spiegel 1984 ein großes Interview mit Josef Beuys geführt, von dem insbesondere dem anthroposophischen Publikum der Satz von den Mysterien, die am Hauptbahnhof stattfinden, im Gedächtnis geblieben ist? Hat nicht der Beuys-Biograf Riegel (neben anderen) mit kaltem und sezierendem Blick auf zweifellos auch vorhandende Unstimmigkeiten und Ungereimtheiten im Leben von Josef Beuys hingewiesen?
Eine vergessene Pioniertat
Wolfgang G. Voegele –
Zum 150. Geburtstag Rudolf Steiners erschien im Berliner Wissenschaftsverlag ein Sammelband, an dem zahlreiche Autoren aus verschiedenen Fachgebieten mitwirkten. Damit lag ein aktueller Überblick über den anthroposophischen Kulturimpuls vor, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügte. [1] Dass schon zu Lebzeiten Steiners ein ähnliches Unternehmen in etwas kleinerem Format und ohne wissenschaftlichen Anspruch durchgeführt wurde, ist heute vergessen und soll im folgenden besprochen werden.
Thema: Rudolf Steiner
Mit seinem Buch versucht Peter Selg den Hintergründen auf die Spur zu kommen, die Steiner-KritikerInnen wie Jutta Ditfurth, Helmut Zander, Peter Bierl, André Sebastiani und andere dazu bewegen, einen Kampf gegen eine Weltanschauung zu führen, die so viele positive Ergebnisse im gesellschaftlichen Miteinander bewirkt hat, wie kaum ein anderes Denkmodell der Neuzeit.
Anarchist – Individualist – Mystiker
Im Jahre 2015 hatte Kai Skagen unter dem Titel morgen "Morgen ved midnatt" (Morgen bei Mitternacht) eine Steiner-Biographie in norwegischer Sprache veröffentlicht, die er "ein persönliches und existenzielles Projekt" nennt, weil es einerseits den wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht würde, die an eine Biografie gestellt werden, aber gleichzeitig auch ein Logbuch über Ab- und Umwege des Biografen "während der Verfolgung von Spuren in kartenlosem esoterischem Terrain ist.
Besseres Verständnis …
STUTTGART (NNA) – „Intellektuelle Biographien“ ist der Titel von Band 3 der kritischen Rudolf Steiner Ausgabe von Christian Clement, der jetzt erschienen ist. Die drei darin enthaltenen Schriften zu Goethe, Nietzsche und Haeckel sind zwischen 1894 und 1900 entstanden, in Steiners noch wenig erforschter vortheosophischen Phase. Sein Weg in Richtung Anthroposophie lässt sich auch in diesen Schriften nachzeichnen, so der Herausgeber.