Thema Waldorfpädagogik und Anthroposophie

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Einen interessanten Beitrag zur Situation in den gegenwärtigen Corona-Zeiten liefert Jost Schieren, Professor für Schulpädagogik mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule in Alfter, in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift Info3 über Rudolf Steiner, die Anthroposophie und die Waldorfpädagogik. 

Redaktion tdz. – Anthroposophie und die Waldorfpädagogik stehen derzeit im Fokus der Öffentlichkeit und werden zur Zielscheibe der unterschiedlichsten Angriffe, die sich inzwischen nicht nur im Social-Media Bereich finden, sondern sich durch die gesamte Medienlandschaft ziehen und seit Beginn dieser Coronazeiten auch in den etablierten Medien ihren Platz finden. Jost Schieren, der einleitend schreibt, dass es "manche Waldorfvertreter solchen Kritikern natürlich auch einfach [machen]", nimmt darin unter anderem auch Bezug auf klare und eindeutige Stellungnahmen des Bundes der freien Waldorfschulen und ist der Ansicht, dass dies nicht ausreiche, "um die vehemente öffentliche Anti-Waldorfstimmung aufzuheben." 
Denn es käme etwas hinzu, so Schieren weiter, das die gesamte Waldorf- und Anthroposophieszene beträfe: "Rudolf Steiner und sein Werk werden in der Öffentlichkeit als mystisch, esoterisch, als un- oder pseudowissenschaftlich deklariert. (…) Gerade in der Coronazeit, wo mehr denn je die Stimmen der Wissenschaft und der Politik den Takt diktieren, wird die Anthroposophie als anstößig und geradezu gefährlich eingestuft." 

Die Wissenschaft, schreibt Schieren, hätte sich "im Zuge der Säkularisierung von mehrere tausend Jahre alten spirituell-religiösen Traditionen" losgesagt und stehe seitdem "für Freiheit und Unabhängigkeit". Die Spiritualität dagegen stehe "für Unmündigkeit und Unfreiheit." 
Es sei aber eine "besondere Leistung Rudolf Steiners, dass er ausgehend vom rationalen Denken ein modernes Spiritualitätskonzept begründet hat.

"… wie die Freie Waldorfschule in ihrer Methodik und in der Handhabung des Erziehens eine pädagogische Praxis erstrebt, die ebenso den Forderungen des Menschenwesens wie den Kulturforderungen der Gegenwart im Erkenntnis-, künstlerischen- und religiösen Leben entsprechen will."

Text aus Foto oben: Rudolf Steiner Vortragsankündigung 1924

(…) Die Vertiefung und Erweiterung des rationalen Denkens in eine spirituelle Erfahrung ist das zentrale Anliegen der Anthroposophie." 
Jost Schieren hebt hervor, dass es wichtig und dringend notwendig sei, "… sich zu vergegenwärtigen, dass Anthroposophie und Waldorfpädagogik nicht im Widerspruch zu einem modernen Wissenschaftsverständnis stehen. Im Gegenteil, es geht darum, den wissenschaftlich-rational verstehbaren Kern der Anthroposophie, der zugleich deren Spiritualität ausmacht, herauszustellen, indem die Anthroposophie und die Waldorfpädagogik selbst wissenschaftlich behandelt werden." 

Den ganzen Beitrag lesen sie hier bei Info3 >

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Harm Hagen ROBBE
    26. Januar 2021 0:06

    Es ist also alles nur ein lästiges Missverständnis. Wenn das der Professor sagt. Ich hatte es ja schon immer geahnt, Waldorfpädagogik geht auch ohne Anthroposophie. Gute Nacht Freund, es ist Zeit für einige zu gehen.

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  • Thomas Lohmeier
    28. Januar 2021 12:33

    Ja, und diese Erweiterung des Denkens muss wohl auch durch Schulung tatsächlich entwickelt werden, und nicht die Ergebnisse dieses Denkens von einem intellektualistischen Denken aus bewertet werden. Eine solche Denkschulung schlägt der deutsche Autor Heinz Grill sogar als Entwicklungsantwort auf die Coronasituation vor, siehe z.b. "Corona-Impfung aus geistiger Sicht" ("https://www.youtube.com/watch?v=a1DrGIMDkyg") . Herr Grill ist in der Yogaszene bekannt, wenig bekannt scheint mir aber sein Ansatzpunkt für diesen Yoga im Denken des Menschen und damit die innere? Verbindung zu Anthroposophie (siehe zb auch "Die Kunst des Denkens" , https://www.youtube.com/watch?v=z0EAOR_3gX4)

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