Die Angst vor … dem Tellerrand? 

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mm/tdz. – Als regelmäßiger Bezieher der Presseschau des Bundes der Freien Waldorfschulen (BdFWS) staunen wir über eine Stellungnahme zu einer von diesem Bund verantworteten Presseschau vom 23.6.2023, in der der "Presseschauer" einen Artikel von Tobias Riegel auf den Nachdenkseiten verlinkt hatte. Nele Auschra, Sprecherin des Bundes distanziert sich in dieser Stellungnahme mit den folgenden Worten: "Bereits im Oktober 2020 hat der Vorstand u.a. formuliert: 'Wir distanzieren uns ausdrücklich von simplifizierenden, mystifizierenden, diskriminierenden sowie demokratie- und staatsfeindlichen Aussagen. (…)Der Vorstand würdigt die Bemühungen aller Beteiligten, die in Schulen und Elternhäusern mit Augenmaß die aktuelle Situation meistern müssen, um den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen einen angstfreien Lebensort zu bieten – einen Ort, der mit pädagogischer Phantasie und lebendiger Kreativität zu einem stärkenden Lernort für unsere Schüler:innen wird.' "
Und weiter heißt es: "In diesem Zusammenhang konterkariert die Verlinkung in der Presseschau vom 23.06.2023 auf den Artikel „Corona: Der Irrsinn muss endlich geächtet werden“, in dem auf polemische Art und Weise Halbwahrheiten, Unwahrheiten und Wahrheiten vermischt werden, jegliche Bestrebungen der Freien Waldorfschulen während der Corona-Pandemie. Diese dienten dazu, zum Wohle der ihnen anvertrauten Schüler:innen einen gangbaren Weg in der Zeit der Pandemie-Maßnahmen zu finden. Und zwar mit dem Ziel, Interessen auszugleichen und Schüler:innen einen Schutzraum zu gewähren, was zumindest in den bewusst einmütig agierenden Schulgemeinschaften auch sehr gut gelungen ist. Der verlinkte Artikel widerspricht zur Gänze den Visionen, Haltungen und Vorstellungen des Bundes der Freien Waldorfschulen und insbesondere dem von ihm angestrebten wertschätzenden Miteinander."

Liest man nun den Artikel von Tobias Riegel, lassen sich in diesem weder Hinweise auf die "Visionen, Haltungen und Vorstellungen des Bundes der Freien Waldorfschulen" entdecken, noch ist dort etwas über das vom BdFWS "angestrebte(n) wertschätzende(n) Miteinander" zu finden. Wo also liegt hier das Problem? 

Nun lässt sich zu den Einhaltungen aller seinerzeit angeordneten Maßnahmen sicher so manches zusätzliche anmerken und dass einige dieser Maßnahmen sich im Nachhinein als falsch erwiesen haben und teilweise inzwischen von Gerichten richtiggestellt wurden oder möglicherweise in Zukunft noch werden, dürfte wohl auch im Bereich des Möglichen liegen. Niemand konnte wohl in jener Zeit so ganz genau wissen, was richtig oder falsch war. Fest steht inzwischen allerdings auch, dass sich viele Aussagen, die seitens der Medien oder des Staates als Verschwörungstheorie bezeichnet wurden, sich inzwischen als richtig herausgestellt haben. Und wer – außer der Bundeswehr – spricht eigentlich noch heute von einer "Einrichtungsbezogenen" oder gar von der "Allgemeinen" Impfpflicht? Von der damaligen Hetze gegen Ungeimpfte ganz zu schweigen. Richtigstellungen oder Rücknahmen damaliger Aussagen sind dünn gesät. 

In den Hinweisen für Patienten einer Reha-Einrichtung der Deutschen Rentenversicherung findet sich der Satz: "… eine Covid-Infektion wird dem allgemeinen Lebensrisiko zugeordnet und reiht sich in grundsätzlich grassierenden Infektionskrankheiten ein."

Was also ist falsch an Riegels Kommentar in den Nachdenkseiten, wenn es dort heißt: "Die Menschen waren und sind verwirrt von einer beispiellosen Angstkampagne und einer harten Hetze gegen Andersdenkende. Darum betrachte ich viele der Mitläufer als von Propaganda „vergiftet“ und insofern weitgehend „unschuldig“. Wenn man ihnen diesen Status der Unschuld aber zugesteht (und damit verbunden moralisches „freies Geleit“), dann sollte von ihnen auf der anderen Seite (mindestens!) endlich eingestanden werden, dass man mit der Unterstützung der Lockdown-Politik furchtbar falsch lag. Diese Milde sollte selbstverständlich nicht für Akteure gelten, die konkreter Straftaten (Korruption, Rufmord etc.) im Zusammenhang mit der Corona-Politik überführt werden. (…) Viele „Erfolgsmeldungen“ der Corona-Kampagne beruhen auf mutmaßlich manipulierten Daten oder darauf, dass essenzielle Daten mutmaßlich vorsätzlich erst gar nicht erhoben wurden – vorsätzlich, weil dadurch eine komfortable Sphäre des angeblichen „Nichtwissens“ aufrechterhalten wird, in der man unbehelligter agieren kann. Nie wieder dürfen sich die Bürger jahrelang von solchen Daten-Praktiken in die Irre führen lassen."

Der morgendliche Blick über den Tellerrand?

Für eine Institution des "Freien Geisteslebens", wie es eine Waldorfschule doch wohl sein will, könnten solche Sätze etwas sein, worüber sich nachdenken ließe. Sich aber in der oben beschriebenen Weise über den Artikel zu echauffieren, wie es der Bund der Waldorfschulen und Frau Auschra hier tun, lässt das "Freie Geistesleben" wie auch das "wertschätzende Miteinander" nach meiner Ansicht zu einer Phrase verkommen. 

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • katrin baader
    30. April 2024 21:58

    wer zu sehr über den tellerrand blickt bekommt vielleicht bald nichts mehr zu essen!

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    Anmerkung der Redaktion – Sorry, gekürzt wegen Nichtbezug zum o.g. Thema und Artikel.
    _______________________

    lg
    katrin

    ps: reclam will anscheinend goethes unterhaltungen deutscher ausgewanderten mit dem märchen nicht mehr nachdrucken soweit zum thema freies geistesleben.

    https://www.reclam.de/detail/978-3-15-006558-7
    _______________________
    Anmerkung der Redaktion – Der Link zu Reclam gibt das aber nicht her …😉
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